Unschreibbar / Immer wieder Sonntags - Picture 7"

CD-Cover/Bild usw.

Kraut & Rüben Records, 2010

1. Unschreibbar (Dritte Wahl Cover)
2. Immer wieder Sonntags (Cindy & Bert Cover)

Reviews

Bierschinken.net

Die Bockwurschtbude lebt noch! Das finde ich dufte! Und die Jungs werfen mal eben ne superschicke Platte auf den Markt. Hält sich die musikalische Komponente bei nur 2 Stücken (beides Cover: "Unschreibbar - Dritte Wahl" und "Immer wieder Sonntags - Cindy und Bert") doch etwas zurück, gefällt mir die Idee gut einfach mal etwas zu verwirklichen wo man Bock drauf hat. Und somit hat diese superschicke Platte durchaus ihre Daseinsberechtigung. Ich jedenfalls freue mich, die (auf nur 100 Stück limitierte) bunte Scheibe mein Eigentum nennen zu dürfen. Solltet ihr dies auch verspüren wollen, schnell bestellen....

Plastic Bomb

Punk kann Spass machen. Punk MUSS manchmal sogar Spass machen. Wie das geht, zeigt uns die Band DIE BOCKWURTSCHBUDE mit 2 Coverversionen auf einer wunderschönen Picture-7". Zuerst bekommt der legendäre Klassiker "Immer wieder sonntags" von CINDY & BERT ein neues Kleid, und zwar ein ziemlich punkiges ! Schunkel- und Gröhlpunk, absolut partytauglich und sogar echt lustig. Sowas kann ja auch leicht in die Hose gegen, was man an vielen dämlichen Versuchen anderer Bands merkt. Auf der anderen Seite hört man das Lied "Unschreibbar" von DRITTE WAHL in einer durchschnittlichen Version, die unspektakulär durchrauscht. Die EP ist auf 150 Stück limitiert und erschien als Eigenproduktion.

Ugly Punk

“In Zeiten digitaler Bemusterung und anderem Quatsch, hier mal wieder etwas handfestes.“ Gleich mit dem ersten Satz des Anschreibens stelle ich fest: DIE BOCKWURSCHTBUDE weiß was sich gehört. Ist ja aber auch wirklich wahr, denn wenn Labels oder Bands eine Produktbesprechung wollen, dann wirkt die digitale Übermittlung der Songs lieblos, nackt und unvollständig noch dazu. Immerhin möchte der Rezensent in manchen Fällen auch auf´s Booklet und die Verpackung eingehen, gelle?

Vom letzten Longplayer der Band (Für eine handvoll Bockwurscht) bin ich ja bekennender Fan und den Stil, den diese Band zu spielen pflegt, empfinde ich als unverkennbar. Da ändert es auch nichts daran, dass die beiden Songs auf diesem Stück Vinyl gar nicht von der BOCKWURSCHTBUDE sind, denn sie wurden so umgesetzt, dass man auch meinen könnte, sie wären es. CINDY + BERT sind zwar nicht Ernie und Bert, aber weil einer von den beiden Bert heißt, ziert er auch die eine Seite dieser 7“ Picture-Vinyl. Das bekannteste Lied der Beiden, neben “Fahrende Musikanten“ (ihr merkt sicherlich, hier spricht der Schlagerkenner), war “Immer wieder Sonntags“, dass hier schonungslos durch den Fun-Punk Kakao gezogen wird. Für die andere Seite wurde ein DRITTE WAHL Foto so gut nachgestellt, dass man schon aufmerksam hinschauen muss, um es vom Original zu unterscheiden. Zu Hören gibt’s die Coverversion von DRITTE WAHL´s “Unschreibbar“, welche mit den Klängen von “2/9/2/2/0/2/1f/A“, dem letzten letzte Stück der “Nimm Drei“ endet.

Die Idee für so´ne kleine Platte ist natürlich super, die Umsetzung ebenfalls, doch kann man natürlich auch über den Sinn einer solch aufwendigen und kostspieligen 7“ Picture-Vinyl streiten. Billig wird das Ganze nicht gewesen sein und hat´s sich für 2 Songs gelohnt? Jäger, Sammler, Liebhaber und eingefleischte Fans werden diese Frage bejahen, denn diese Scheibe ist so was von streng limitiert und zwar auf nur 100 Stück, dass sie bei dieser Auflage schon jetzt als absolute Rarität gilt. Also ranhalten!

Crazy United

In der Oder-Frankfurter BOCKWURSCHTBUDE hatte man offensichtlich sowohl Lust auf Coverversionen als auch auf die Veröffentlichung der ersten 7“ in der Bandgeschichte, so dass letztlich „Unbeschreibbar“, im Original ein kleiner, feiner DRITTE-WAHL-Song, und „Immer wieder Sonntags“, im Original ein Stimmungsschlager von CINDY & BERT, auf rundes, siebenzölliges Bildvinyl gepresst wurden. Über Sinn und Unsinn lässt sich streiten, den Songs aber hört man den Spaß, den die Musikanten beim Einspielen hatten, an und ein nettes Sammlerstück ist’s nicht zuletzt aufgrund der Limitierung auf 150 Exemplare sowieso. Ein kurzweiliges Vergnügen.

Kink Records

Vor ein paar Jahren wurde ich durch den ersten Longplayer der Frankfurter (Oder) Band Bockwurschtbude positiv überrascht. Letztes Jahr erschien eine 10" auf Contra Records (die aber leider an mir vorbeigegangen ist) und jetzt legen die Jungs eine Picture 7" nach. Nicht schlecht, tolles Format! Auf dieser Single gibts allerdings keine neuen eigenen Songs der Band, sondern zwei Cover-Versionen. Auf der einen Seite "Unschreibbar" von Dritte Wahl und auf der anderen Seite "Immer wieder Sonntags" von Cindy & Bert. Der erste Song kenne ich nichtmal im Original, die Version von Bockwurschtbude geht aber absolut klar. Bei "Immer wieder Sonntags" war ich dagegen
etwas skeptisch, da die meisten Cover-Versionen und irgendwelchen Trash-Hits meistens auch nicht viel besser sind als das Original. Hier klappt das aber ganz gut. Die Band verleiht dem Song einen eigenen Stempel mit recht melodischem, etwas rumpeligem Punk- Rock, der bis zum Ende des Songs immer schneller wird. Die Single ist wohl auf 100 Exemplare limitiert und wurde von der Band in Eigenregie veröffentlicht. Wer noch ein Exemplar der schicken Picture 7" haben will, sollte sich wohl etwas ranhalten!

Underdog Fanzine

Die drei Herren vom Grill bruzzeln 2 geklaute Favoriten, kredenzen diese mit geheimnisvollen Zutaten, die nur die Band selber kennt, beweihräuchert das Produkt bei THC-Raumluft und lässt die Pogo-Kuh durch den Proberaum fliegen. Das Team kauft ROTE ROSEN und liefert Dritte Wahl. Und am Ende der Woche, wenn der Kopf schwer oder ins Herz fällt, wenn sich Geist und Körper regeneriert, da ist es der Geistesblitz, der Funke, der letzte Schluck Dosenbier, der die Erinnerung ins Bewusstsein hämmert, wie das Krächzen der Ringeltaube am Fenster, wie der Glockenschlag der Kirche, wie der Orgasmus beim Handbetrieb. Die drei Herren vom Grill sind schweißgebadet beim Intonieren der beiden Coversongs, sie treiben die Melodie auf die Spitze und jagen sie zum Teufel, grölen, feiern und jubilieren, das ist es, warum in ihrer Grillbude so hitzige Debatten geführt werden und der Schweiß aus den Achseln über die Pommes läuft. Auch wenn die beiden Songs nicht selbst gemacht sind, so sind Mikro Mostrich, Rosi Rettich und Mieschka Mayonaise zumindest selbst ins Studio gegangen und haben diese schicke Picture-Single auch noch selbst herausgebracht. Früher war das FunPUNK, heuer ist das ganz spezielle Unterhaltungsmusik, die auf jeder Punker-Party rotieren sollte, bis die Kotze hochkommt. Das läuft also wie von selbst und geiler is schon, als in Schampus zu baden. Denkt man an Langeweile oder das man auch die Wände hochgehen könnte, aber sicher nicht an das hier. Ich habe letztes Jahr für meine Mutter eine kleine Decke für die Knie gehäkelt, die recht schön geworden ist.
Man muss aber dazu sagen, dass ich kein begeisterter Anhänger von selber stricken usw. bin, deshalb dachte ich, ich häkle einfach eine Decke, das geht sicher schneller, als mein Pullover, den ich schon seid 10 Jahren versuche zu stricken.
Ich habe dabei auch handgesponnene Alpakawolle miteingearbeitet, und das Ergebnis war richtig schön. Gut, dass ich mich gerade daran erinnere.

Der gestreckte Mittelfinger

Zum 15. Geburtstag, also pünktlich zum Mofa-Führerschein, veröffentlicht die Bockwurschtbude aus Frankfurt/oder ihre erste Vinyl-7″. Wer bei dem Namen der Band an schlimmes denkt, wird enttäuscht: Das Resultat kann sich hören lassen.

Bild entfernt.Man ist jung, trinkt viel Bier und will eine krasse Punkband gründen. Da alle kein Instrument können, wird gelost. Dann stelllt man sich in den Proberaum und beginnt loszuschepppern. Nach wenigen Monaten hat man ein paar Songs einstudiert bzw. kann diese halbwegs unfallfrei spielen. Es spricht sich langsam rum, dass es eine neue Punkband am Ort gibt.

Irgendwann wird der örtliche Konzertveranstalter vorstelllig. Er hat da demnächsst eine auswärtige Band und sucht dafür noch eine lokale Vorband, die nichts kostet und die komplette Backline stellt. Begeistert rufen die Nachwuchspunks “Ja”. Wie man denn heiße, fragt daraufhin der Veranstalter. Ein murmeliges “Äh” plus Schulterzucken ist die Antwort. Einen Namen habe man noch nicht. Der Veranstalter macht Druck, bis morgen brauche er den wegen der Werbung. Irgendwas müsse er ja auf den Flyer schreiben. Klar, kriegste, antworten die Nachwuchspunks. Und damit beginnt das Dilemma. Ein Name muss her.

Es wird gegrübelt und überlegt, es fällt nichts ein. “Bier”, ruft der Bassist. “Nee, wir können uns doch nicht Bier nennen”, antwortet der Gitarrist. “Nein, ich meinte, wir sollten uns Bier holen, das trinken und dann weiterüberlegen. In großen Mengen enthemmt Bier und macht kreativ. Da wird uns ein super Bandname schon einfallen.” Der Rest der Band nickt anerkennend. So haben sie ihren Bassisten noch nie gesehen. Eine richtige intellektuelle Leuchte scheint das ja zu sein.

Kurze Zeit später sitzen die Nachwuchspunker wieder im Proberaum und trinken Bier. Es wird überlegt und gegrübelt. Der Name soll irgendwie anders sein, aber auch lustig. Nicht so ein Deutschpunkmist, wie Harnröhre, Staatsfeind oder Bullenhass. Da sind sich alle einig. Man trinkt mehr Bier. Und irgendwann ist der Name da. Bockwurschtbude!

Man ruft direkt den Veranstalter an, der fragt noch: “Meint ihr das ernst?” “Klar, natürlich, was denkst denn du. Geiler Scheiß unser Name.” Und so nimmmt das Unglück seinen Lauf. Der Name steht auf den Flyern und den Plakaten.

Wer denkt denn schon in diesem Moment, das man auch in 16 Jahren nochzusammen musizieren wird und dann der Name vielleicht nicht mehr so geil ist, wie in den jugendlichen Sturm-und-Drang-Jahren.

Ich weiß nicht, ob es sich bei der Bockwurschtbude wirklich so verhalten hat, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass die Band ungefähr so zu ihrem Namen gekommen ist. Ich selbst bin übrigens ein gebranntes Kind: Meine erste Band nannte sich Becks Street Boys und die gab es dann trotz des Namens mehr als zehn Jahre.

Die Bockwurschtbude jedenfalls gibt es nun auch schon seit 16 Jahren, hat in dieser Zeit einige CDs und Tapes veröffentlicht, aber noch nie etwas auf Vinyl. Das muss sich ändern dachten die Jungs um Sänger Mieschka Mayonaise. Um das Vinyl-Debüt ordentlich zu begehen, haben sie Ende 2010 eine hübsche Picture-7″ veröffentlicht. Zwei Stücke enthält das gute Teil. Beide Lieder sind Coverssongs. Das eine stammt von Dritte Wahl, die Flipside enthält eine punkige Version von Cindy&Berts “Immer wieder sonntags”. Warum ausgerechnet diese beiden Lieder auf das Vinyl gepackt worden sind, dürft ihr mich nicht fragen. Viellleicht Lieblingssongs der Band?

Die Umsetzung ist durchaus ok, von daher Daumen hoch. Wer die Band mag, sollte sich beeilen. Die Single ist auf 100 Stück limitiert.

Moloko Plus

Die Frankfurter (Oder) Band mit dem leicht beschränkten Namen macht sich selber eine kleine Freude und veröffentlicht diese Picture 7“ in Eigenregie, wovon nur ganze 100 in den regulären Verkauf gelangen sollen.
Der Anfang wird mit „Unschreibbar“ von Dritte Wahl gemacht und die Nummer gefällt ganz hervorragend, auch wenn sie so dermaßen kurz ist, dass man schon fast von Ressourcenverschwendung sprechen muss.
Mit solchen Nummern wie sie auf der B-Seite zu finden ist, tue ich mich immer ganz besonders schwer, hier wird nämlich der alte Schlager „Immer wieder sonntags“ von Cindy & Bert gecovert. Zu 99,9% geht so was gewaltig in die Hose, da nicht ansatzweise komisch. Da passt es nur zu gut, dass der Song schon auf der fürchterlichen Samplerreihe „Punkchartbusters“ vertreten war.
Sammler und Fans (aber auch wirklich nur solche) sollten sich sputen!

Infos:

7" mit 2 Coversongs, die auf zwei unterschiedlichen CD-Samplern erschienen bzw. erscheinen sollen. "Immer wieder Sonntags" befindet sich bereits auf dem Punkchartbusters VI - Sampler. Das Stück "Unschreibbar" erscheint voraussichtlich auf dem DRITTE WAHL Tribut Sampler, der nächstes Jahr auf Sunny Bastards erscheinen soll. Für Vinylliebhaber wie uns, hier das Ganze noch mal als schmucke Vinyl Picture 7 "!

VÖ/Erscheinungsdatum